Wir müssen uns selbst wahrnehmen, täglich unser Menschsein üben, reflektieren, meditieren und uns anschließend austauschen. Der Philosoph Sören Kierkegaard sagt es treffend sinngemäß so: Die Wahrheit findest du in dir selbst. Und ein anderer, Georg Friedrich Hegel, meint, dass wir nur im Austausch, im Dialog mit anderen, menschlich reifer werden. Er nennt das eine ‚dialektische Umgangsweise‘. Sie bewahrt uns davor, dass wir nur um uns selbst kreisen. Wir müssen lernen, unsere Ansichten zu überdenken und ggf. zur Diskussion stellen. Er nennt dabei diese drei Schritte: These – Antithese – Synthese, das heißt:
Gut miteinander streiten, sich konstruktiv auseinandersetzen, einen gemeinsamen Nenner zu suchen und diesen nach Möglichkeit zu finden. Wenn das nicht möglich ist, sollten wir zumindest fair und wertschätzend auseinandergehen. So wirst du wahrhaft Mensch.
Wir müssen allerdings ‚dranbleiben‘ und nicht nachgeben, wenn die Sichtweise eines Menschen die Freiheit und das Leben eines anderen und die Schöpfung gefährden oder eingrenzen. Eine solche Positionierung erfordert Mut und Kraft, denn wir müssen mit weiteren Auseinandersetzungen rechnen. Wenn es aber um das Leben und um die Freiheit des Menschen geht, dann dürfen wir uns nicht zurückhalten, dann müssen wir für das Leben kämpfen und eintreten.
Nehmen Sie sich Zeit, einmal am Tag innezuhalten und über ihr Leben nachzudenken es nachzuspüren?
Haben sie ehrliche und liebende Menschen, mit denen sie dann über ihre Gedanken und Gefühle sprechen können?
Die beiden oben genannten Philosophen laden dazu ein, sich diesen beiden Fragen zu stellen. Das Zusammenspiel ihrer unterschiedlichen Sichtweisen macht unser Leben reicher, liebevoller, menschlicher.