Stellungnahme
In tiefer Dankbarkeit blicke ich auf 31 Jahre diakonischer und priesterlicher Tätigkeit zurück. In dieser Zeit konnte ich mit Menschen unterschiedlichen Alters und verschiedener Herkunft in vielfältiger Weise den großen Reichtum des Evangeliums Jesu von Nazareth entdecken. Dies geschah sowohl im Kontext der Pfarrgemeinden, in denen ich tätig war – insbesondere der Gemeinde St. Stephanus – als auch in dem lebendigen Miteinander in der Friedensschule.
Vor zwei Jahren wurde meine Tätigkeit in der Pfarrei St. Liudger und damit in der Gemeinde St. Stephanus auf Anordnung von Bischof Dr. Felix Genn beendet. Die Tätigkeit an der Friedensschule blieb bestehen. Am 16.08.2023 teilte mir Herr Generalvikar Dr. Klaus Winterkamp im Auftrag des Bischofs in einem Gespräch mit, dass zum 30.09.2023 auch meine Tätigkeit als Schulseelsorger an der Friedensschule beendet wird, weil ich ohne Wissen und Einverständnis des Bischofs umgezogen bin.
Nach reiflicher Überlegung und Reflexion, auch unter fachlicher Begleitung, habe ich nun meinerseits mein priesterliches Amt bewusst und entschieden am 30.08.23 zurückgegeben, da ich in den Strukturen dieser Kirche meine Berufung in dieser Form nicht mehr leben und umsetzen kann.
Vor dem Hintergrund der großen Herausforderungen, vor denen die Katholische Kirche auch insgesamt gestellt ist – vor allem der Umgang mit den Missbrauchsfällen, aber auch mit den drängenden Fragen und Forderungen des m. E. gescheiterten Synodalen Weges – ist dieser Entschluss für mich zu einer Gewissensentscheidung geworden.
Ich bleibe meiner Berufung treu und möchte Menschen auch weiterhin seelsorglich begleiten. Ich werde mich deshalb in der Zukunft beruflich neu ausrichten – außerhalb der kirchlichen Institution. Auf die sich daraus entstehenden Begegnungen und Anliegen, die sich in den verschiedensten Kontexten ergeben werden, freue ich mich sehr.